Im Rahmen des Projektes „Auf!leben“ wurde am 25.06.22 eine Exkursion nach Speyer für Kinder organisiert, an der 20 Kinder teilnahmen. Das Hauptziel dieser Veranstaltung war es, Kindern, die wenig Berührung mit Technik haben, die Möglichkeit zu geben, technische Bereiche kennenzulernen und Interesse dafür zu entwickeln. Viele dieser Kinder hatten während der Corona-Pandemie aufgrund von Homeschooling und Isolation nur begrenzte Möglichkeiten, außerhalb ihres familiären Umfelds mit Technik in Kontakt zu kommen. Zudem wird Technik in der regulären Schulbildung oft nicht ausreichend behandelt.
Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass einige der Eltern ALG-II beziehen und somit an der Armutsgrenze leben. In den Beratungsgesprächen haben uns sowohl Eltern als auch Jugendliche mitgeteilt, dass sie unter schwierigen Lebensbedingungen leiden und Probleme haben, sich weiterzubilden, Möglichkeiten zu nutzen oder sozial eingeschränkt sind. Da wir bereits durch ihre Teilnahme an anderen Projekten ihre Lebenssituationen kennen, sind wir uns dieser Risikolage bewusst.
Die Exkursion nach Speyer ermöglichte den Kindern, Erfahrungen außerhalb ihres gewohnten Umfelds zu machen und mit Gleichaltrigen sowie Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Die mehrstündige Fahrt von Saarbrücken nach Speyer bot hierfür eine ideale Gelegenheit, ebenso wie das gemeinsame Erleben des technischen Museums. Neben dem sozialen Austausch setzten sich die Kinder mit verschiedenen technischen Bauwerken wie Flugzeugen, Schiffen, Autos, Musikinstrumenten und Motorrädern auseinander. Diese Objekte sind für die Kinder aus unserer Zielgruppe oft nicht greifbar, zum Beispiel weil ihre Eltern kein eigenes Fortbewegungsmittel besitzen. Durch die Exkursion konnten die Kinder nicht nur verschiedene Größendimensionen und Arten der Fortbewegung kennenlernen, sondern auch die einzelnen technischen Bestandteile und Zusammenhänge verstehen. Es war uns wichtig, ausreichend Zeit für die Erkundung des Museums einzuplanen.
Studien des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation haben gezeigt, dass Museumsbesuche als außerschulische Veranstaltungen sehr förderlich sind, um Kindern Einblicke in Themen zu ermöglichen, die sie im Alltag oder in der Schule sonst nicht erfahren würden.
Für die Betreuung der Kinder waren qualifizierte Fachkräfte wie Sozialarbeiterinnen, Krankenschwestern und andere geschulte Betreuerinnen im Einsatz. Diese Betreuerinnen sorgten nicht nur für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Kinder während der Exkursion, sondern standen auch als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Ihre professionelle Ausbildung und Erfahrung ermöglichte es ihnen, angemessen auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und ihnen Unterstützung zu bieten, falls erforderlich. Darüber hinaus waren sie darauf geschult, mögliche Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Exkursion zu erkennen und entsprechend zu handeln. Die Betreuerinnen spielten eine wichtige Rolle bei der Förderung des sozialen Austauschs und der Interaktion zwischen den Kindern. Sie ermutigten sie, miteinander zu kommunizieren, gemeinsam Aufgaben zu lösen und sich gegenseitig zu unterstützen. Durch ihre Anleitung und Betreuung konnten die Kinder die vielfältigen technischen Exponate im Museum besser verstehen und ihr Interesse daran vertiefen.
Nach der Veranstaltung wurden die Erfahrungen der Kinder in Form eines Quiz noch einmal reflektiert und jedes Kind hatte die Möglichkeit Feedback zu geben.